Donnerstag, 24. Mai 2018

[Rezensionsexemplar] ~ Dan Josefsson - Der Serienkiller, der keiner war und die Psychotherapeuten, die ihn schufen

Inhalt:
Schweden, 1991: Sture Bergwall, ein homosexueller Drogenabhängiger und Kleinkrimineller, wird in die geschlossene psychiatrische Einrichtung Säter nördlich von Stockholm eingewiesen. Dort macht er eine Therapie und wird mit Psychopharmaka behandelt. Im Zuge der Behandlung glaubt er, sich an schlimme Traumata aus seiner Kindheit zu »erinnern« und gesteht, als monströser Serienkiller Thomas Quick mehr als 30 Opfer vergewaltigt und getötet zu haben. Fast 20 Jahr später stellte sich heraus: seine Geständnisse waren frei erfunden. Seine Motive: verschreibungspflichtige Drogen, Geltungsbewusstsein und der Einfluss seiner Therapeutin und deren Zirkel, die glaubten, mit diesem Fall Geschichte schreiben zu können.

Meine Meinung:
Als ich diesen Klappentext las, war ich sofort begeistert und wollte natürlich auch wissen, was genau es mit diesem Justizskandal auf sich hatte.
Schon allein die Vorstellung, dass ein Mensch so "kaputttherapiert" werden kann, war für mich unverständlich. Schließlich sollten Psychotherapeuten doch da sein, um jemandem zu helfen. Besonders bei Justizfällen, ist es wichtig, dass man sich auf die Analyse des Therapeuten verlassen kann. Dachte ich zumindest.

Das Buch gibt uns Einsicht in 2 sehr unterschiedliche Leben. Zum Einen begleiten wir Sture Bergwall und zum Anderen Margit Norell. Ein Patient und seine Therapeutin. 
In den Kapiteln, in denen es um Margit geht, erfahren wir, woher sie ihr Wissen bezog, wie ihr Leben verlief und warum sie Sture Bergwall so therapierte, wie sie es tat. 
Für mich war es sehr spannend zu sehen, wo es hinführen kann, wenn man als Therapeut eigentlich selbst dringend einen Psychologen bräuchte. 
Da ich mich selbst auch für Psychologie interessiere, begegnete ich im Buch einigen bekanten Namen. Darunter auch Freud. 

Ich erwartete ein Fachbuch, in dem ich etwas über den Fall Sture Bergwall erfahren würde und genau das bekam ich auch. 
Die Theorien, die im Buch aufkommen werden auch für einen Laien gut erläutert. Ich fühlte mich beim Lesen keinesfalls dazu genötigt ein Psychologiestudium zu beginnen, nur um zu verstehen, was mir erzählt wird. 

Wer sich für Psychologie interessiert, der sollte auf jeden Fall einen Blick in dieses Buch werfen. 

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